Orientierung schenken (statt Grenzen setzen)
14.03.2025

Orientierung schenken (statt Grenzen setzen)

Die Bezeichnung "Grenzen setzen" hat für viele Eltern einen eher negativen Beigeschmack. Zu sehr werden damit oft Strafen und Willkür verbunden, häufig in Verbindung mit eigenen negativen Kindheitserfahrungen. Prinzipiell jedoch ist es gar nicht verkehrt, dass Kinder auch die Begrenzungen ihres Handelns, Tuns und ihrer Umgebung erfahren dürfen. Um sich sicher in der Welt bewegen zu können, ist es bedeutsam, die eigenen körperlichen Grenzen zu kennen, die eigenen psychischen Grenzen zu kennen und zu schützen und auch im Außen Grenzen gegenüber anderen wahren zu können. Um Kindern dieses mitzugeben, ist es wichtig, sich als Elternteil mit dem eigenen Unwohlsein gegenüber Grenzen auseinanderzusetzen. Eine Annäherung kann dadurch erfolgen, eine neue Bezeichnung zu wählen, die nicht so negativ belegt ist, wie sie sich für einige anfühlen mag.

S Susanne Mierau
„Ich trau‘ dir das zu!“ – Kinder vertrauensvoll begleiten
16.02.2023

„Ich trau‘ dir das zu!“ – Kinder vertrauensvoll begleiten

Keine Frage: Kinder lernen die Welt erst kennen und können viele Situationen noch nicht so einschätzen, wie wir Erwachsene es tun würden. Ihnen fehlt Erfahrungswissen und ihre kognitive Entwicklung ermöglicht beispielsweise erst im fortgeschrittenen Schulalter, dass Distanzen und Geschwindigkeiten richtig eingeschätzt werden, was beispielsweise in Hinblick auf die Sicherheit im Straßenverkehr wichtig ist. Jenseits von diesen Umständen, in denen Eltern Entscheidungen für das Wohlergehen ihrer Kinder treffen müssen, gibt es aber einen breiten Raum für selbständiges Handeln, das die Kinder nicht nur einfordern, sondern das wir ihnen auch gewähren sollten.

S Susanne Mierau
Die Kooperationsbereitschaft von Kindern wahrnehmen
20.12.2022

Die Kooperationsbereitschaft von Kindern wahrnehmen

Als Menschen sind wir soziale Wesen. Wir sind sogar in unserem Innersten, in unserem Hormonhaushalt und über unser Motivationssystem auf das Miteinander und Füreinander eingestellt – und das von Anfang an. Kooperation ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Handelns und prägt schon das Handeln unserer Kinder: Sie wollen mitmachen, ausprobieren, helfen. Verschiedene Studien belegen, wie sehr schon Kleinkinder kooperieren und auf ein gemeinsames Ziel hin arbeiten.

S Susanne Mierau
Ich will das anders machen! Kleinkindbedürfnisse verstehen
15.12.2022

Ich will das anders machen! Kleinkindbedürfnisse verstehen

Du sagst: „Nein, ich will das nicht anziehen!“. Ich höre: „Nein, ich habe keine Lust, lass mich in Ruhe.“ Du meinst aber: „Ich will DAS nicht anziehen, ich will es alleine machen!“. Du sagst: „Ich will das nicht essen.“ Ich denke: „Das schmeckt dem Kind also auch wieder nicht!“ Du meinst: „Ich will selber entscheiden, was ich zu mir nehme.“ Diese Beispiele lassen sich scheinbar endlich fortführen – gerade mit Kleinkindern.

S Susanne Mierau
Warum es gut ist, dass unsere Kinder so langsam sind
07.10.2022

Warum es gut ist, dass unsere Kinder so langsam sind

Montagmorgen, der kleine Rucksack ist gepackt, alles ist Startbereit, die Eltern stehen wartend in der Tür, bereit zum Aufbruch in den Tag und in die neue Woche. – Nur das Kind sitzt noch da, mühsam den Schuh über den kleinen Fuß ziehend. „Komm, ich helf Dir schnell, wir müssen los!“ „Nein, alleine!“ – Aber wir müssen doch schnell…

S Susanne Mierau
„Dann will ich nie wieder eine Jacke anziehen!“
11.09.2022

„Dann will ich nie wieder eine Jacke anziehen!“

Da stehen wir. Es wird langsam kalt. Die Winterjacke des letzten Jahres wurde aus der Truhe heraus geholt und passt leider nicht mehr. Doch nun soll es eigentlich raus gehen in die Kälte. „Dann zieh bitte einen Pullover an und darüber die andere Jacke.“ „NEIN!“ „Bitte.“ „Nein, ich ziehe nie wieder eine Jacke an!“ Sagt es und stampft hinaus in die Kälte, so ganz ohne Jacke.

S Susanne Mierau
Die Entdeckungsfreude des Kleinkindes begleiten
28.08.2022

Die Entdeckungsfreude des Kleinkindes begleiten

Da sitzt das Kind versunken in sein Tun im Sand auf dem Spielplatz. Immer wieder lässt es den Sand ganz langsam aus der Höhe in von einer kleinen Schaufel in den Eimer rieseln. Die Hälfte des Sandes geht dabei daneben, aber das Kind macht unbeirrt weiter und rieselt vor sich hin. Bis zu dem Moment, an dem der Vater eingreift: „Schau mal, so geht doch alles daneben. Du musst die Schaufel tiefer halten, dann geht der ganze Sand auch in den Eimer.“ – Das Kind blickt auf. Ein lieb gemeinter Vorschlag des Vaters. Es lässt die Schaufel sinken. Der Vater nimmt sie, schaufelt den Eimer voll, drückt den Sand fest, kehrt den Eimer um und entleert ihn. Der Sandkuchen ist fertig, das Kind steht auf und geht zur Rutsche. Eine Szene, die nicht selten zu sehen ist und die auf viele andere Situationen übertragen werden kann: Das Kind spielt, Erwachsene bewerten das Spiel, greift ein, das Kind beendet das Spiel. Auch wenn das Eingreifen des Elternteils hilfreich und unterstützend gemeint…

S Susanne Mierau
Hilfe, mein Kind will nicht die Zähne putzen! – Gewaltfreie Wege der Zahnpflege
24.08.2022

Hilfe, mein Kind will nicht die Zähne putzen! – Gewaltfreie Wege der Zahnpflege

Pflegesituationen sind gerade mit größer werdenden Kindern oft nicht einfach und auch das Zähneputzen kann zu einem Konfliktthema zwischen Eltern und Kind werden, wenn das Kind kein Interesse am Zähneputzen hat oder es gar verweigert. Gerade das Zähneputzen ist für viele Eltern eine angstbehaftete Situation, vielleicht aus den eigenen Erfahrungen mit Karies und Zahnbehandlungen heraus, vielleicht aus der Angst um die Unversehrtheit des Kindes heraus oder möglicher Folgeprobleme durch Karies. Tatsächlich ist die Zahnpflege des Kindes wichtig und es sollte von Anfang an ein Zahnpflegeritual etabliert werden – aber auf eine entspannte Art.

S Susanne Mierau
Essen mit Kleinkindern – 4 typische Probleme und ihre Lösungen
23.08.2022

Essen mit Kleinkindern – 4 typische Probleme und ihre Lösungen

Mit einem Kleinkind können Mahlzeiten manchmal zu einer Herausforderung werden. Gemütlich möchte man sich zusammen an den Esstisch setzen und das gekochte Essen verzehren, aber dann will das Kind nicht essen/schimpft/wirft das Essen hinunter/spielt mit der Mahlzeit. Schnell können die gemeinsamen Mahlzeiten dann zu einem Dauerproblem werden. Doch was können wir gegen die schwierigsten Tischprobleme unternehmen?

S Susanne Mierau
Autonomie neu denken
14.08.2022

Autonomie neu denken

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass für die Phase, in der Kleinkinder danach streben selbst wirksam zu sein, immer mehr Dinge selbst zu tun und gleichzeitig aber noch Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle und dem Umgang mit ihren Gefühlen haben, die Bezeichnung „Trotzphase“ nicht passend ist. Denn das, was Kinder tun, ist kein Starrsinn, kein Machtkampf.

S Susanne Mierau
Mein Kind macht nicht, was ich will
11.08.2022

Mein Kind macht nicht, was ich will

Manchmal ist es mit der Eigenständigkeit der Kinder ziemlich schwer: Auf der einen Seite sind sie manchmal nicht da selbständig, wo wir es gerade wünschen und auf der anderen Seite machen sie Dinge, die wir gerade nicht wollen. Manchmal stellt sich uns deswegen die Frage: Mache ich eigentlich alles falsch? „Funktioniert“ unsere Erziehung nicht, weil das Kind gar nicht das tut, was es gerade tun soll?

S Susanne Mierau
Rückzug und Selbständigkeit im Nahbereich der Eltern
20.07.2022

Rückzug und Selbständigkeit im Nahbereich der Eltern

Wenn wir an Rückzug und Ruhe denken, denken wir oft an die Bedürfnisse von Eltern und weniger daran, dass das natürlich auch Bedürfnisse von Kindern sind. Auch Kinder brauchen Rückzugsräume und dann Ruhe, wenn sie es brauchen – was nicht immer mit unserem Urteil übereinstimmt. Und gerade dann, wenn Kinder sehr viel Zeit im Nahbereich der Eltern verbringen und sich „unter ihren Augen“ entwickeln, sind Räume für den Rückzug, für Heimlichkeit und Selbständigkeit besonders wichtig.

S Susanne Mierau
Frustration: Mein Kind will, kann aber noch nicht
18.05.2022

Frustration: Mein Kind will, kann aber noch nicht

Wir alle kennen es: Situationen, in denen wir merken, dass das Kind etwas tun möchte, aber noch nicht kann. Das Baby, das sich vom Rücken auf den Bauch drehen möchte, den Kopf auf die Brust zieht, das Bein anknickt und sich mit einem Ächtzen versucht, umzudrehen. Das Kind, das die ersten Schritte machen möchte, aber sich scheinbar nicht traut, loszugehen. Das größere Kind, das ein Wort schreiben möchte, aber die Buchstaben sich einfach nicht formen wollen lassen. – Je nach Temperament des Kindes sind die Kinder unterschiedlich im Ausdruck ihrer Frustration und schimpfen oder schreien. Viele Eltern sind dann verunsichert: Soll das Kind weiter probieren oder soll ich eingreifen?

S Susanne Mierau
Umdeuten: Oder wie wir andere Wörter für das Verhalten der Kinder finden
17.05.2022

Umdeuten: Oder wie wir andere Wörter für das Verhalten der Kinder finden

Ja, das Verhalten von Kindern ist für uns Erwachsene manchmal anstrengend. Und damit sind wir schon beim eigentlichen Thema: Nicht das Kind ist anstrengend, sondern das Verhalten, das es gerade zeigt. Für das Verhalten, das wir als anstrengend empfinden, finde wir Erwachsene oft viele und manchmal auch ausgefallene Namen: Das Kind, das gerade ganz viel Nähe sucht, wird Klammeräffchen genannt. Das Kind, das sehr eigenwillig ist, betiteln wir als zickig. Das vorsichtige Kind wird Angsthase gerufen. – Und wir denken oft gar nicht über die andere Bedeutung dieses Verhaltens nach, sondern nutzen erstmal diese abwertenden Worte, denn viele Eltern haben es ebenso erlebt und erlernt.

S Susanne Mierau
Sind „unartige Kinder“ wirklich unartig?
17.05.2022

Sind „unartige Kinder“ wirklich unartig?

So oft beschreiben Erwachsene das Verhalten eines Kleinkindes als unartig: Es ist unartig, wenn es frisch angezogen und sauber in eine Pfütze springt. Es ist unartig, wenn es den Inhalt der Tasse am Esstisch auf den Teller kippt und dieser dann überläuft. Es ist unartig, wenn es im Restaurant mit den Fingern essen will oder schreit. Aber hier verhält es sich ganz ähnlich wie mit der Benutzung des Wortes „Trotz“: Kinder sind nicht per se unartig, weil sie etwas tun, was wir nicht wollen oder unangemessen finden.

S Susanne Mierau
„Nein, nicht hauen!“ – Impulskontrolle bei Kleinkindern
17.05.2022

„Nein, nicht hauen!“ – Impulskontrolle bei Kleinkindern

Der Alltag mit Kleinkindern ist oft voll von großen Gefühlen: sie können vor Freude hüpfen und singen, die können lange weinen, wenn sie traurig sind – und wenn sie wütend sind, dann stampfen sie auf, wollen etwas werfen oder auch mal ein anderes Kind (oder Erwachsenen) hauen. Diese Gefühle zu begleiten – besonders beim Hauen, Beißen oder Spucken, ist nicht einfach: Wir wollen nicht angegriffen werden, wir wollen andere Kinder schützen und wünschen uns auch, dass das Kind sich sozial in der Gesellschaft bewegt. Aber wer einem Kleinkind in einer Wutsituation sagt: „Nein, nicht hauen!“ weiß oft auch, dass das Kind nicht zwangsweise hört bzw. – und da liegt die wichtige Information für uns Eltern – das Gefühl noch nicht richtig kontrollieren kann.

S Susanne Mierau
„Kack-Mama! Kack-Papa“ – Wie Eltern mit Beschimpfung umgehen können
17.05.2022

„Kack-Mama! Kack-Papa“ – Wie Eltern mit Beschimpfung umgehen können

Welches Elternteil hat den Satz „Du bist eine Kack-Mama!“ oder „Du bist ein Kack-Papa!“ noch nie gehört? Und obwohl nahezu alle Eltern im Laufe der Kindheit diesen oder ähnliche Sätze hören, sind die meisten Eltern von einem solchen Ausspruch ihres Kindes beschämt: Habe ich alles falsch gemacht? Warum spricht mein Kind so mit mir? Das ist doch wohl die Höhe! Also das kann ich nun wirklich nicht durchgehen lassen. – Es sind viele Gedanken, die Eltern in solchen Situationen durch den Kopf gehen können. Die meisten der Gedanken sind darauf fokussiert, was die anderen Menschen denken könnten oder ob man selbst etwas falsch gemacht hat. Aber bevor die eigenen Gefühle und Versagensängste in den Blick geraten, lohnt sich ein Blick auf das Kind und die Situation.

S Susanne Mierau
Manchmal ist es ganz schön viel – Auch größere Kinder brauchen emotionale Unterstützung jeden Tag
17.05.2022

Manchmal ist es ganz schön viel – Auch größere Kinder brauchen emotionale Unterstützung jeden Tag

Oft denken Eltern, dass ihre Kleinkinder nun doch schon ganz schön groß sind – schließlich können sie schon laufen, klettern und sprechen. Sie haben in ihrem kurzen Leben schon ziemlich viel erlebt und kennen viele Routinen und Abläufe des Alltags. Und dennoch: Jeden Tag lernen Kinder etwas Neues, sehen etwas bislang Unbekanntes und/oder machen neue soziale Erfahrungen. Und mit diesen neuen Erfahrungen ändert sich nicht nur ihr Wissen allgemein, sondern sie gehen damit auch um, setzen sich selbst in Bezug zu diesen neuen Erfahrungen, ändern vielleicht ihr Bild über sich oder über Beziehungen. Und dieses Lernen und Erfahren hält sogar noch nach der Kleinkindzeit an.

S Susanne Mierau
Gebote statt Verbote – wie sie das Erleben deines Kindes verändern können
17.05.2022

Gebote statt Verbote – wie sie das Erleben deines Kindes verändern können

„Das darfst du nicht!“ – Gerade wenn unsere Kinder noch klein sind, gibt es viele Dinge, die sie noch nicht tun können oder sollen. Als Eltern sollten wir unseren Kindern nicht nur die Freiheit geben, die Welt zu erkunden, sondern müssen ihnen auch als Sicherheit gebende Bezugspersonen zur Seite stehen, ihnen die Welt erklären und sie an vielen Stellen auch noch anleiten. In der Kleinkindzeit, wenn Kinder selbständig die Welt erkunden wollen, selbstwirksam Erfahrungen machen wollen und ihren eigenen Entwicklungsplan verfolgen, stoßen sie dann mit ihrem kindlichen Erkundungsdrang gegenüber der Fürsorgeverantwortung der Eltern an Grenzen und drücken ihren Unmut je nach Temperament stärker oder weniger stark aus.

S Susanne Mierau
Welche Grenzen gibt es in unserer Familie?
15.05.2022

Welche Grenzen gibt es in unserer Familie?

Um das Thema der Grenzen in Familien gibt es immer wieder Diskussionen: Wieviele und welche Grenzen sind notwendig? Sind sie es überhaupt? Oder brauchen Kinder dringend Grenzen? Müssen Eltern sogar ganz bewusst Grenzen setzen, um dem Kind zu zeigen, dass sie sich unterzuordnen haben und nicht zu sehr verwöhnt werden?

S Susanne Mierau
Es ist okay, dass Du Fehler machst, mein Kind!
01.03.2022

Es ist okay, dass Du Fehler machst, mein Kind!

Immer wieder können wir lesen und hören, wie wichtig es ist, dass Kinder eine psychische Widerstandsfähigkeit ausbilden können, um mit schwierigen Ereignissen im Leben gut umgehen zu können. Dabei gelangt vor allem immer wieder in den Blick, dass wir die respektieren, liebevoll mit ihnen umgehen und sie selbstwirksam sein können. Ein anderer wichtiger Bereich, der allerdings weniger oft benannt wird, ist der Umgang mit Fehlern und die Bedeutung der Erfahrung, dass Fehler in Ordnung sind.

S Susanne Mierau
Raus aus der Konfliktspirale mit Kleinkindern
01.03.2022

Raus aus der Konfliktspirale mit Kleinkindern

Kinder haben oft ihre eigenen Vorstellungen davon, wie Situationen gestaltet werden sollen und welchen Anteil sie darin wie einnehmen. Viele Alltagssituationen sind für sie vor allem Lernsituationen: Sie lernen im Alltag etwas über die Welt, sich in ihr zu bewegen, ihre Regeln und das Zusammenleben. Deswegen wollen sie aktiv am Alltag teilhaben und reagieren mit Verärgerung bis Wut, wenn wir ihnen die Selbständigkeit nicht zugestehen wollen oder gerade nicht können.

S Susanne Mierau
Was ist hier EIGENTLICH los? Absichten hinter dem Verhalten von Kindern erkennen
01.03.2022

Was ist hier EIGENTLICH los? Absichten hinter dem Verhalten von Kindern erkennen

Viele Eltern fragen sich an der ein oder anderen Stelle im Alltag mit ihren Kindern: „Warum nur macht das Kind dieses oder jenes?“ Oder auch: „Was soll das? Es weiß doch genau, dass…“ oder eben doch auch mal „Will es mich vielleicht doch nur ärgern?“ Nicht immer, aber oft ist das Verhalten des Kindes eher als Symptom eines Bedürfnisses zu betrachten, denn als eigenständige Aussage: Es versucht, mit dem Verhalten auf etwas anderes hinzuweisen. Gerade auch dann, wenn es sich sprachlich noch nicht besonders differenziert ausdrücken kann oder auch, wenn sich problematische Verhaltenskreisläufe eingespielt haben.

S Susanne Mierau
Ablösung nach dem Tempo des Kindes
01.03.2022

Ablösung nach dem Tempo des Kindes

„Nun geh schon, trau dich doch endlich mal!“, „Irgendwann musst du sowieso mal woanders schlafen, das musst du jetzt lernen!“, „Du kannst ja nicht ewig bei uns schlafen, sondern musst auch in ein eigenes Zimmer!“ – Solche und ähnliche Anforderungen von Erwachsenen gegenüber Kindern sind nicht selten. Hinter ihnen steht der eigentlich gut gemeinte Wunsch, das Kind in der Selbständigkeit zu stärken und damit auf das Leben gut vorzubereiten. Das Problem nur ist, dass wir Selbständigkeit und innere Stärke nicht durch Druck und Überredung herstellen können.

S Susanne Mierau