Wenn Babys viel weinen – und Eltern an sich selbst zweifeln: Über die unsichtbaren Spuren der Schreibabyzeit
16.04.2025

Wenn Babys viel weinen – und Eltern an sich selbst zweifeln: Über die unsichtbaren Spuren der Schreibabyzeit

Viel weinende Babys sind für ihre Eltern oft eine besondere Herausforderung. Es ist schwer, ein Baby zu begleiten, das viel und lange weint – körperlich ebenso wie emotional. Viele Eltern fühlen sich hilflos und entwickeln das Gefühl, als Mutter oder Vater nicht kompetent zu sein. Schließlich scheint nichts zu helfen, obwohl sie alles geben. Gedanken wie „Mein Baby weint ständig – und ich kann es nicht beruhigen“ setzen sich fest.

S Susanne Mierau
Den Weg zwischen Kontrolle und Laissez Faire finden
04.09.2024

Den Weg zwischen Kontrolle und Laissez Faire finden

Was brauchen Kinder für ein glückliches Aufwachsen? Sie wollen gesehen werden als der Mensch, der sie sind. Sie brauchen Bezugspersonen, die sie anerkennen, ihre Bedürfnisse wahrnehmen, richtig interpretieren und dann passend darauf antworten. Das klingt einfach, ist es dann aber oft im Alltag doch nicht. Denn es ist gar nicht so einfach, sich auf einen anderen Menschen einzulassen, auf seine Signale, aber auch auf dieses enge Miteinander. Schnell verlieren sich Eltern in Einzelfragen, statt das große Ganze der Beziehung im Blick zu behalten.

S Susanne Mierau
"Wie redest du denn mit mir?" - Wenn Kinder unfreundlich sind
09.07.2024

"Wie redest du denn mit mir?" - Wenn Kinder unfreundlich sind

Über viele Jahre hinweg lernen Kinder, sich in dieser Welt sicher zu bewegen: Sie lernen ihren Körper kennen, lernen sich fortzubewegen, zu sprechen, mit anderen zu interagieren. Dabei lernen sie auch, ihre Gefühle zunehmend sprachlich auszudrücken und wie sie mit Schimpfworten umgehen können oder sollten. Neben den Schimpfworten treten manchmal aber auch andere sprachliche Verhaltensweisen auf, die wir nicht stehen lassen wollen, beispielsweise wenn das Kind unfreundlich mit uns oder anderen spricht, etwas einfordert oder etwas nicht tun will. Wir fühlen uns angegriffen von den Worten, auch wenn es keine direkten Schimpfworte sind.

S Susanne Mierau
Warum Selbstfürsorge gerade für Eltern wichtig ist
21.04.2024

Warum Selbstfürsorge gerade für Eltern wichtig ist

Kinder im Wachsen zu begleiten, ist nicht immer einfach: Es gibt viele Handgriffe und Kraftanstrengung durch das Heben und Tragen und Rennen und die vielen anderen Tätigkeiten des Umsorgens und Spielens. Es ist emotional oft herausfordernd, Kinder zu begleiten in ihren Emotionen, sie zu regulieren und dabei noch mit den eigenen Empfindungen umzugehen, die dabei entstehen. Es ist belastend, an all die vielen Dinge zu denken, die wir erledigen müssen wie die nächste U-Untersuchung, neue Gummistiefel und den richtigen Sonnenschutz für den Sommer, während wir gleichzeitig so viele andere Dinge in unserem oft hektischen Alltag erledigen sollen. Viele Eltern fühlen sich überlastet von einem so vollen Alltag. Es fällt schwer, zwischen all den Aufgaben noch Zeit für sich und die eigenen Bedürfnisse zu finden.

S Susanne Mierau
Emotionally overtouched – Wenn es zu viel wird mit den Gefühlen
21.04.2024

Emotionally overtouched – Wenn es zu viel wird mit den Gefühlen

Viele Eltern kennen das Gefühl, wenn sie durch Körperkontakt und Nähe überreizt sind: Zu viel an Körperkontakt, gerade in der Zeit mit Baby oder Kleinkind, wenn das Kind quasi auf oder am Körper der Bezugsperson wohnt, weil es jetzt gerade oder generell besonders viel Nähe braucht. Die eigene körperliche Grenze scheint nicht eingehalten werden zu können und jede weitere Berührung, auch durch andere Erwachsene, wird zu viel. Wir sehnen uns nach Zeit für uns allein ohne körperliche Überstimulation. Doch nicht nur unser Körper kann überreizt sein, auch unsere Gefühlswelt.

S Susanne Mierau
Auf keinen Fall nachgeben!
13.03.2024

Auf keinen Fall nachgeben!

"Du musst konsequent sein!", "Konsequenz hilft deinem Kind, die Welt zu verstehen!", "Dein Kind wird nie Regeln verstehen, wenn du dich nicht selbst an sie hältst!" - Diese und andere Richtlinien hören Eltern immer wieder. Und es steckt auch ein wichtiger Punkt darin: Durchaus ist es für Kinder wichtig, wenn wir vorhersagbar handeln und damit eine Orientierung in diesem noch recht neuen Leben geben. Gleichzeitig sollte dies aber auch nicht zu dogmatisch betrachtet werden, denn Elternschaft bedeutet auch, flexibel sein zu müssen.

S Susanne Mierau
Können Kinder zu viel Spielzeug haben?
16.10.2023

Können Kinder zu viel Spielzeug haben?

Eigentlich erscheint der Gedanke doch logisch: Je mehr Spielzeug Kinder haben, desto besser sollten sie sich doch allein beschäftigen können und desto eher lernen sie, wie die Welt funktioniert? Nicht selten denken Eltern deswegen, dass sie vielleicht noch dieses oder jenes Spielzeug kaufen sollten, damit das Kind dann endlich besser allein spielen kann, sich intensiver beschäftigt, besser gefördert wird. Vielleicht ist die Auswahl doch einfach zu klein und das Kind langweilt sich?

S Susanne Mierau
New Parents for Rebel Boys
12.09.2023

New Parents for Rebel Boys

Wir haben ziemlich feste Vorstellungen davon, wie sich Mädchen und Jungen, Frauen und Männer in unserer Gesellschaft zu verhalten und zu bewegen haben. Auch wenn immer wieder betont wird, dass wir schon längst gleichberechtigt wären, sprechen Statistiken eine andere Sprache. Männlichkeits- und Weiblichkeitsnormen sind festgelegt und wirken sowohl auf Jungen, als auch Mädchen in vielfacher Weise negativ. In ihrem kürzlich erschienenen Buch „Gegen Frauenhass“ beschreibt Rechtsanwältin und Aktivistin Christina Clemm nachdrücklich, wie Mädchen und Frauen weltweit, aber auch hierzulande unter ökonomischer, psychischer und physischer Gewalt leiden und welche patriarchalen Strukturen und Männlichkeitsbilder dahinter stehen. Sie betont (2023, S.226) „Gegen Sexismus und Frauenhass muss auf allen Ebenen, so früh wie möglich und mit vielen Ressourcen, Fantasie und Mut gekämpft werden. Dabei reicht es nicht, sich den Unterdrückungsmechanismen entgegenzustellen, Menschen…

S Susanne Mierau
Umsorgen wird gelernt
08.09.2023

Umsorgen wird gelernt

„Mütter können das eben besser!“, „Mütter haben das im Gefühl!“ Diese und ähnliche Sätze kennen viele Eltern. Sie zementieren den Glauben daran, dass Mütter ihre Kinder besser versorgen könnten, weil sie eben Mütter sind. Tatsächlich aber ist das Umsorgen etwas, das wir zu großen Teilen erlernen. Durchaus gibt es einige in uns angelegte Verhaltensweisen, die quasi instinktiv erfolgen: Dass wir in der Regel auf das Weinen eines Babys mit Zuwendung reagieren etwa oder dass wir Babys mit einer höheren Stimmlage ansprechen. – Aber selbst dies sind keine Verhaltensweisen, die insbesondere Mütter zeigen, sondern Verhaltensweisen von Menschen. Selbst Kinder reagieren auf weinende Babys und zeigen eine Veränderung ihrer Sprache, wenn sie sich ihnen zuwenden.

S Susanne Mierau
Zeitmangel und Erziehung - Warum nicht alles "nur" an den Eltern liegt
23.06.2023

Zeitmangel und Erziehung - Warum nicht alles "nur" an den Eltern liegt

Wenn wir uns Familien und besonders Probleme innerhalb von Familien ansehen, blicken wir viel auf das Verhalten von Eltern und Kindern. Wir betrachten Temperamentsdimensionen von Kindern, wir fragen nach den eigenen Erziehungserfahrungen und der Kindheit der Eltern. Wir suchen Probleme besonders im zwischenmenschlichen Bereich. Viel weniger achten wir auf andere Einflussfaktoren. Aus dem Bereich der institutionellen Begleitung von Kindern ist vielleicht einigen die Bezeichnung „der Raum als Erzieher“ bekannt: Die Reggio-Pädagogik betrachtet den Raum und die Raumgestaltung als dritten Pädagogen (der erste Pädagoge ist das Bild vom Kind, der zweite die Fachkraft), der Bildungsprozesse und Interaktionen beeinflusst. So, wie in der außerfamiliären Betreuung, müssen wir aber auch innnerhalb der Familie beachten, dass noch viel mehr Faktoren neben den eigentlichen Personen Einfluss nehmen auf Erziehung: Räume, finanzielle Ressourcen, Stadtplanung etc. – und eben Zeit.

S Susanne Mierau
Warum „Weil ich das sage!“ keine geeignete Erklärung für Kinder ist
19.06.2023

Warum „Weil ich das sage!“ keine geeignete Erklärung für Kinder ist

Zweifellos gibt es gefährliche Situationen, in denen Eltern keinen großen Handlungsspielraum haben: Es muss schnell gehandelt werden, wenn Kinder beispielsweise im Straßenverkehr in Gefahr sind. Und manchmal haben wir auch schon gefühlt einhundert Mal einen Sachverhalt erklärt und wollen nicht noch einmal genau dasselbe sagen. Jenseits davon aber gibt es viele Situationen, in denen Eltern zwar die Machtkarte ausspielen könnten, aber nicht sollten: Es ist wichtig, dass Kinder nachvollziehen können, warum wir etwas wollen oder nicht wollen.

S Susanne Mierau
Zahnfee, Elfen, Wichtel und Co. – Schaden Fantasiefiguren meinem Kind und unserer Beziehung?
19.06.2023

Zahnfee, Elfen, Wichtel und Co. – Schaden Fantasiefiguren meinem Kind und unserer Beziehung?

Kinder treffen an vielen Stellen auf magische Figuren: in Kinderbüchern, in Filmen, in der gelebten Kultur, wenn Weihnachtsmann, Christkind oder Osterhase Geschenke bringen, aber auch immer mehr außerhalb von Feierlichkeiten auf Figuren wie die Zahnfee oder Wichtel, die besonders zur Weihnachtszeit in vielen Wohnungen einziehen. Manche Eltern fragen sich, wie sie mit diesen Fantasiefiguren umgehen sollen: Soll die Zahnfee auch bei uns kommen? Wollen wir (Weihnachts-)Wichtel in der Wohnung haben? Sind solche Fantasiefiguren nicht eine Lüge? Und was passiert, wenn das Kind eines Tages herausfindet, dass es sie doch nicht gibt? Leidet darunter unsere Beziehung?

S Susanne Mierau
Warum es wichtig ist, auch wohlwollend auf sich selbst zu blicken als Elternteil
24.05.2023

Warum es wichtig ist, auch wohlwollend auf sich selbst zu blicken als Elternteil

Elternschaft ist nicht immer einfach. So schön auch nasse Kinderküsse auf der Wange oder ein in den eigenen Armen langsam müde und weich werdender Babykörper sind, ist Elternschaft oft auch mit Herausforderungen verbunden – gerade in unserer Zeit, in der viele Eltern zu wenig Unterstützung haben und es zu wenig entlastende, aber viele belastende Rahmenbedingungen gibt. Als Belastung kommt oft noch hinzu, dass wir kritisch mit uns selbst umgehen, uns mit anderen vergleichen und an uns und unseren Fähigkeiten zweifeln.

S Susanne Mierau
So unterstützt du das Selbstvertrauen deines Kindes
20.03.2023

So unterstützt du das Selbstvertrauen deines Kindes

Wir alle wissen, dass ein gesundes Vertrauen in sich selbst hilfreich ist und uns bei unserem Weg durch das Leben unterstützen kann. An sich selbst zu glauben, die eigenen Fähigkeiten zu kennen und einschätzen zu können, und sich auf dieser Basis Herausforderungen zu stellen, lässt uns selbstbestimmter, mutiger und glücklicher durch das Leben gehen. Aber wie können wir unsere Kinder darin unterstützen, genau diese unterstützende Fähigkeit zu erwerben? Vielleicht auch gerade dann, wenn wir selbst mit an der ein oder anderen Stelle Schwierigkeiten haben, in uns zu vertrauen?

S Susanne Mierau
Bindungsstress – Von der Angst, keine sichere Bindung aufzubauen
09.03.2023

Bindungsstress – Von der Angst, keine sichere Bindung aufzubauen

Eltern stehen wegen vielen Dingen heute unter Druck: Wie sie den Alltag gestalten sollen, wie sie arbeiten oder nicht und Zeit mit den Kindern verbringen sollen. Wie Kinder gefördert werden sollen oder gerade nicht, aber dennoch frei lernen können und wie sie welche Werte mitgeben. Aber neben und über all diesen Anforderungen macht sich noch ein ganz besonderer Druck bemerkbar: Die Angst davor, dass das Kind keine sichere Bindung aufbauen könnte.

S Susanne Mierau
Was Dein Kind sagt, ohne es zu sagen
04.03.2023

Was Dein Kind sagt, ohne es zu sagen

An manchen Tagen ist es so klar und einfach zu verstehen, was mein Kind mir sagen möchte. Es sagt: „Ich habe Hunger!“ oder „Lies mir bitte etwas vor!“ Es sagt, was es möchte, was es gerade braucht und es ist einfach, diese konkreten Wünsche zu erfüllen. Und dann gibt es Tage, an denen es viel schwerer erscheint, zu verstehen, was das Kind eigentlich ausdrücken möchte. An denen es Wünsche vorbringt, die beantwortet werden und die scheinbar dennoch falsch sind. Die nicht das sind, was es eigentlich möchte, obwohl sie dem entsprechen, was scheinbar gewünscht wurde.

S Susanne Mierau
„Ich trau‘ dir das zu!“ – Kinder vertrauensvoll begleiten
16.02.2023

„Ich trau‘ dir das zu!“ – Kinder vertrauensvoll begleiten

Keine Frage: Kinder lernen die Welt erst kennen und können viele Situationen noch nicht so einschätzen, wie wir Erwachsene es tun würden. Ihnen fehlt Erfahrungswissen und ihre kognitive Entwicklung ermöglicht beispielsweise erst im fortgeschrittenen Schulalter, dass Distanzen und Geschwindigkeiten richtig eingeschätzt werden, was beispielsweise in Hinblick auf die Sicherheit im Straßenverkehr wichtig ist. Jenseits von diesen Umständen, in denen Eltern Entscheidungen für das Wohlergehen ihrer Kinder treffen müssen, gibt es aber einen breiten Raum für selbständiges Handeln, das die Kinder nicht nur einfordern, sondern das wir ihnen auch gewähren sollten.

S Susanne Mierau
„Spiel mit mir!“ – Was tun, wenn Eltern nicht mitspielen wollen?
23.01.2023

„Spiel mit mir!“ – Was tun, wenn Eltern nicht mitspielen wollen?

„Spiel mit mir!“ ruft das Kind und wünscht sich, in der Puppenküche einen dankbaren Abnehmer zu haben oder beim Bauen von einer Architektin für ausgefallene Plastikhäuser begleitet zu werden. Und manchmal haben Eltern auch wirklich Freude daran, ihre Kinder beim Spiel zu begleiten, sich dazu zu setzen und mit zu spielen. Aber manchmal auch nicht.

S Susanne Mierau
Sich gegenseitig halten als Eltern
20.01.2023

Sich gegenseitig halten als Eltern

Manchmal ist das Leben mit Kindern nicht einfach. Besonders dann nicht, wenn es schwierige Situationen gibt und wir reagieren, wie wir eigentlich nicht reagieren wollen. Wenn wir Dinge sagen, die wir nicht sagen wollten, wenn Stimmen in uns hoch kommen, die scheinbar nicht uns gehören sondern Generationen vor uns geprägt und in unseren Köpfen konserviert wurden. In solchen Momenten ist das Elternsein oft besonders schwer. Schwer ist es auch dann, wenn wir erschöpft sind, müde, ausgezehrt von einem viel weinenden Baby oder den immer wieder aufkommenden Wutsituationen eines Kleinkindes oder Konfliktsituationen mit größeren Kindern. Manchmal ist es einfach zu viel. Und zwar im wortwörtlichen Sinne: Es ist zu viel, was da an vielen Dingen auf unseren Schultern allein lastet. Wir können nicht all das allein tragen, was uns Eltern heute in dieser Zeit aufgelastet wird.

S Susanne Mierau
„Mama/Papa, schau mal!“ – Kinder und Aufmerksamkeit
17.01.2023

„Mama/Papa, schau mal!“ – Kinder und Aufmerksamkeit

Wahrscheinlich kennen wir alle die Situation, dass wir abends auf dem Sofa sitzen neben einer Freund*in oder Partner*in und etwas von unserem Tag erzählen. Auf einmal stellen wir fest, dass unser Gegenüber an unpassender Stelle nickt. „Hey, hörst Du mir eigentlich zu?“ Wir wünschen uns, dass wir in solchem Momenten beide die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema richten, über das wir uns austauschen. Wir wollen Aufmerksamkeit, um ein Thema zu besprechen, ein Problem zu erörtern, Hilfe zu bekommen. Das kennen wir nicht nur aus dem Alltag mit Erwachsenen. Gerade Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit für die Bewältigung des Lebens.

S Susanne Mierau
Ehrlichkeit mit sich selbst als Grundlage für Veränderung
29.12.2022

Ehrlichkeit mit sich selbst als Grundlage für Veränderung

Elternsein ist oft nicht einfach. Die Strukturen, in denen wir heute leben, machen es uns an vielen Stellen nicht leicht: zu wenig Unterstützung und Miteinander, zu hohe Arbeitszeitbelastung, zu viele Aufgaben der Erwerbs- und Fürsorgearbeit parallel in wenig kindgerecht gestalteten Stadtumgebungen. Dazu wissen wir zwar heute, was Kinder brauchen und was ihnen nicht gut tut – und dennoch fällt es uns schwer, dies umzusetzen, weil wir selbst oft mit anderen Erziehungsmethoden geprägt wurden, als wir sie selbst anwenden wollen. Auf Basis all unseres Wissens setzen wir uns Ziele, die wir erreichen wollen und wie wir sein wollen, und sind traurig, wenn wir sie dann nicht erreichen. Oft vergessen wir bei diesen hohen Zielsetzungen nämlich einen wichtigen Zwischenschritt: ehrlich auf uns selbst zu blicken.

S Susanne Mierau
Wir sind für dich da
28.12.2022

Wir sind für dich da

Als Baby lagst du in unseren Armen, wurdest getragen. Wir sind zu dir gekommen bei jedem Schrei, bei jedem Weinen – und es waren viele. Kein Weinen musste allein durchlebt werden. Es wurde begleitet, manchmal über Stunden. In der Kleinkindzeit haben wir die Höhen und Tiefen gemeinsam gemeistert: Zusammen gelacht, zusammen die Wut durchgestanden. Wunden angepustet, Hände gehalten, Tränen getrocknet. Wir haben gemeinsam die Stunden durchgestanden, in denen der beste Freund „Du bist nicht mehr mein Freund“ war – und mitgefiebert bei aufregenden Geschichten. Wir haben zusammen Abschiede gemeistert und neue Wege beschritten. Nicht immer einfach, nicht immer ohne Anstrengungen und auch nicht immer ohne Elterntränen. Aber immer wieder mit Liebe.

S Susanne Mierau
Vor dem Kind mit der eigenen Wut umgehen
20.11.2022

Vor dem Kind mit der eigenen Wut umgehen

Und auf einmal ist sie da, die Wut. Über den ausgeschütteten Tee, über die zerbrochene Tasse. Darüber, dass sich das Kind mal wieder nicht anziehen lassen will oder dass es ein bestimmtes Schimpfwort gesagt hat, von dem man doch schon x Mal gesagt hat, dass es nicht gesagt werden soll. Da ist sie also, diese Wut und bahnt sich den Weg durch den Körper in jede einzelne Zelle, möchte über die Lippen kommen, möchte vielleicht etwas anfassen, möchte etwas werfen oder aufstampfen oder… Aber halt! Wir sind keine Kinder, wir sind die Erwachsenen. Wir sind Vorbilder und können überlegt handeln – oder doch nicht?

S Susanne Mierau
Kinder brauchen klare Ansprachen
16.11.2022

Kinder brauchen klare Ansprachen

Kommunikation ist ein wesentlicher Teil unseres Miteinanders und gleichzeitig fällt es uns manchmal so schwer, miteinander zu sprechen: unsere Wünsche und Erwartungen auszudrücken, uns durch Sprache abzugrenzen oder durch Sprache auf unsere Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Während viele Kinder recht klar in ihrem Ausdruck sind, haben wir Erwachsene oft viel größere Schwierigkeiten. Manchmal aus der Angst heraus, als Elternteil unfreundlich oder nicht ausreichend rücksichtsvoll zu sein oder auch aus dem Wunsch heraus, Probleme zu umschiffen. Für unsere Kinder aber ist es wichtig, dass wir klar ausdrücken, was wir uns für uns oder von ihnen wünschen.

S Susanne Mierau